Graya, meine neue 2-jährige PRE Stute kam heute mit mir aus Bern, Schweiz nach Calestano, Italien.
Graya wurde im Mai 2010 geboren und war 2 Jahre in ihrer Herde. Dies war das erste Mal, dass sie ihre Freunde verlassen hat. Ihre Züchter haben vor ca. 3 Wochen damit angefangen, die auf den Transport vorzubereiten. Als ich kam um sie abzuholen, erwartete ich ein nervöses und besorgtes Fohlen, das ganz entsetzt sein würde von ihrer Herde getrennt zu werden. Ich hatte deswegen vom Tierarzt eine Sedation besorgt, falls sie sich zu sehr aufregen würde. Die Züchter versicherten mir immer wieder, dass das nicht nötig sein würde, aber ich konnte das nicht ganz glauben. Ich dachte, wahrscheinlich lässt sie sich laden, aber wenn wir die Türen zu machen und ich losfahre, dann wird sie verrückt spielen.
Aber genau das passierte nicht. Graya ging ganz langsam, Schritt für Schritt, in den Transporter, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Bei jedem Schritt wurde sie ausgiebig belohnt und es gab viele Leckerlis. Indem wir den Futtereimer geschickt in die passende Richtung hielten, schwang sie auch ihr Hinterteil herum, und wir konnten die Seitenwand schließen. Sie fraß dabei unbeteiligt weiter. Dann machten wir das Halfter fest und verschlossen auch die Laderampe. Sie blieb weiterhin ruhig. Dann schlossen wir die letzte Tür, ich ließ den Motor an und los ging’s!
Spätestens jetzt erwartete ich ein Wiehern, aber nichts. Es kümmerte sie überhaupt nicht. Nach 10 Minuten Fahrt fing sie an mit den Hufen zu scharren, aber das ging nur kurz, dann war sie für die gesamte restliche Fahrt ruhig.
Wir fuhren zwei Stunden auf der Autobahn dann kam der Gotthard Tunnel, 17km Dunkelheit und Lärm, auch kein Problem. Meine nächste Sorge war der Zoll in Chiasso. Ich musste dort anhalten um Ihre Zolldokumente zu erledigen, schließlich führte ich sie aus der Schweiz in die EU ein. Das hieß, ich musste auf einem LKW Parkplatz parken mit entsprechendem Lärm. Dann musste ich sie einem Freund überlassen, der extra aus Parma zu Hilfe kam (DANKE!!!) um die Papiere zu erledigen. Ich war ziemlich hektisch bei dem Zollpersonal, aber die waren wirklich nett und hilfsbereit und es ging alles recht schnell. Nach 20 Minuten war ich zurück bei Graya, die ruhig ihr Heu mampfte und sich von den vorbeifahrenden LKWs nicht sonderlich stören ließ.
Danach mussten wir nochmals 20 Minuten fahren und dasselbe in Grandate, auf der Italienischen Seite, machen. Dort war es sehr ruhig wegen der Ferienzeit und wir machten eine Stunde Pause. Graya fraß weiter ihr Heu und trank und endlich war auch ich entspannt genug um etwas zu essen.
Der letzte Teil der Reise war dann einfach. Als wir in Calestano ankamen, öffnete ich die Laderampe zu ihrem neuen Zuhause. Sie schaute sich alles etwas nervös an, und wollte anfangs nicht in diese neue unbekannte Welt hinaus. Aber dann kam sie ganz langsam heraus. Wir ließen sie in die Reithalle und es dauerte nicht allzu lange bis sich ach daran gewohnt hatte. Sie begann ihr Heu zu fressen und die neuen Pferde zu begrüßen.
Willkommen Graya!
Kommentar schreiben