Clickertraining: die emotionale Balance deines Pferdes

Falls du während einer Trainingseinheit bemerkst, dass dein Pferd gestresst ist, dann hast du verschiedene Möglichkeiten, je nachdem welches Repertoire ihr beide bereits erarbeitet habt

 

Auf welche Zeichen kannst du achten?

  • Wie nimmt dein Pferd das Futter von deiner Hand? Sind die Lippen sanft oder kannst du fast die Zähne auf deiner Hand spüren?
  • Wohin ist die Aufmerksamkeit deines Pferdes gerichtet? Sind seine Ohren auf dich ausgerichtet oder scannt er die Umgebung? 
  • Wie trägt er seinen Hals? Entspannt horizontal oder nach oben gerichtet, um besser zu sehen? 
  • Wie ist die Körperspannung generell? Angespannt wie ein Flitzebogen?
  • Manchmal ändert sich die Atmung, wird sie schneller?
  • Das Verhalten kann sich ändern. Manche Pferde werden schneller und andere bewegen sich gar nicht mehr.
  • Achte auch auf Zeichen wie vermehrtes Lecken, Gähnen, manche sind nicht mehr ansprechbar.
  • In Freiarbeit entscheidet sich dein Pferd vielleicht wegzugehen. 

Je besser du dein Pferd beobachtest, desto schneller wirst du kleine Anzeichen von Stress erkennen und umso früher kannst du eingreifen.

 

Was kannst du tun, wenn du bemerkst, dass dein Pferd beginnst gestresst zu sein?

  • Durchatmen! Je ruhiger du bist, desto einfacher ist es für dein Pferd.
  • Versuche selbst langsamer zu werden, ruhige Schritte und Bewegungen. Denke an Alexandra Kurlands Tai Chi Walk und ihre Art am Strick entlangzustreichen. 
  • Füttere langsamer. Du solltest zwar direkt nach dem Click beginnen nach dem Futter zu greifen, aber du hast alle Zeit der Welt in die Tasche zu greifen und das Futter deinem Pferd zu reichen. Dein Tempo hat großen Einfluss auf das Tempo deines Pferdes.
  • Pausen! Baue reichlich Pausen zwischen Übungen ein. 

Die Grundlagenübungen

Die Grundlagenübungen von Alexandra Kurland sind alle geeignet um Ruhe einzubringen, wenn sie denn bereits gut trainiert worden sind.

  • Für meisten Clickerpferde ist Targeting eine der ersten Übungen und sie kennen es gut. Dies eignet sich hervorragend als Pause.
  • Die “Erwachsenen reden bitte unterbrich nicht” ist ebenfalls hervorragend um Stress abzubauen, wenn das Pferd die Übung gut kennt.
  • Auf einer Matten Stehen ist großartig! Falls du mit deinem Pferd verreist, solltest du immer wissen wo deine Matte ist. Die Matte wird zum sicheren Hafen falls sich dein Pferd unsicher fühlt.
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Clickertraining: Achte auf das emotionale Verhalten deines Pferdes

Clickertraining: Achte auf das emotionale verhalten deines Pferdes

Die Beobachtung deines Pferdes schließt emotionales Verhalten mit ein. Emotionales Verhalten ist schwieriger zu interpretieren als Bewegung, aber je besser du dein Pferd kennst und je genauer du es beobachtest, desto besser sind die Chancen, dass deine Interpretation dem emotionalen Zustand deines Pferdes entspricht. 

 

Ein guter Indikator ist die Art und Weise wie dein Pferd das Futter von deiner Hand nimmt. Sind die Lippen sanft, wenn sie das Futter von deiner Hand nehmen oder spürst du fast die Zähne über deine Handfläche streifen? Das kann sich während einer Trainingseinheit ändern und ist ein guter Hinweis auf die innere Spannung deines Pferdes.

 

Was machen ihre Ohren? Sind die Ohren auf dich gerichtet? Oder sind die Ohren entspannt zur Seite? Es geht nicht darum, dass ihre Ohren immer gespitzt nach vorne sein sollten, denn das könnte auch bedeuten, dass ihr Fokus auf eine Bewegung in den Büschen gerichtet ist und nicht auf dich. Genausowenig möchten wir Ohren sehen, die immer nach hinten gepinnt sind, denn auch das kann auf eine innere Spannung hindeuten. Es gibt auch Unterschiede in der Qualität des “Ohren nach hinten”: manchmal bedeutet es negative Emotionen aber Ohren sind auch direktional, d.h. richtungsweisend. Ein hochkonzentriertes Pferd kann auch seine Ohren nach hinten richten ohne negative Emotionen zu haben. In der Piaffe haben Pferde oft ihre Ohren leicht nach hinten gedreht. Deshalb sollte man immer das Gesamtbild sehen, nie die Ohren allein. 

 

Schweifschlagen kann auch individuell sehr unterschiedlich sein. Manche Pferde schlagen schon mit dem Schweif wenn sie mit dem Bein eine Fliege vom Bauch vertreiben (meine Graya). Andere fast nie.

 

Wenn du dein Pferd gut kennst, dann hast du eine größere Chance diese Zeichen richtig zu interpretieren. Denke nur immer an das Gesamtbild und dass sie die Emotionen von einem Moment zum anderen ändern können. Wenn sie beim Training mal ins Negative umschlagen, dann ist das kein Beinbruch solange du es bemerkst und das Training dementsprechend anpasst. Nur wenn du es nicht merkst, dann kann es auf lange Sicht großen Schaden anrichten, weil du beim Training nicht nur das physische Verhalten trainierst sondern immer das physische Verhalten PLUS emotionales Verhalten !!! Das gehört zusammen und das später zu trennen wird sehr schwierig werden.

 

Drum achte immer auf das emotionale Verhalten deines Pferdes wenn du trainierst. Kommt zu viel Spannung auf, dann geh einen Schritt zurück, mach eine Pause, ein Verhalten dass dein Pferd mag und überlege, ob die deine Vorgehensweise ändern kannst damit du in einer sauberen Schleife arbeitest, die kein unerwünschtes Verhalten enthält, auch kein emotional unerwünschtes.

 

Keep it fun!

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