Show me how to play – why details matter

Erfahrungen vom Pferdeclicker Seminar mit Alexandra Kurland im September 2016


Manchmal im Leben haben wir das Glück, die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen und mit ihnen ein gemeinsames Stück Lebensweg gehen zu dürfen. Mir begegnete dieses Glück auf Kay Laurence‘ Konferenz Five Go To Sea, ich lernte Alexandra Kurland und ihren Trainingsweg mit Pferden kennen. Natürlich hatte ich schon zuvor von Ihr als Pferde Clickertrainerin gehört, aber als Hundetrainerin lag mein Fokus zum damaligen Zeitpunkt vorwiegend im Bereich des Trainings mit Hunden.

 

Alexandras Vorträge weckten meine Neugier und ich buchte spontan eines ihrer Pferdeclicker Seminare in Deutschland. Als Zuschauer erhielt ich viele neue Anregungen für mein Training mit den Hunden und ich buchte in den folgenden Jahren weiterhin Ihre Seminare. Der Blick über den Tellerrand half mir immer wieder die Trainingsaufbauten, die ich nutzte, kritisch zu hinterfragen und zu verändern.

 

In diesem Jahr habe ich mich intensiv mit dem Thema: fehlerfreies Lernen beschäftig. Dies führte mich weiter zu der Frage: wie gebe ich meinem Schüler die besten Wahlmöglichkeiten, die uns gemeinsam zügig zum gesetzten Trainingsziel bringen? Eine weitere Frage, die ich mir im Training mit meinen eigenen Hunden stellte war: wie kann ich den Spaß und die Begeisterung, die wir beim gemeinsamen Spiel haben, als Verstärker in Situationen einsetzen, in denen mir der zuverlässige Gehorsam sehr wichtig ist? Ein zuverlässiges Stopp- oder Rückrufsignal kann das Leben meines Hundes retten. Gerade deshalb bin ich zutiefst davon überzeugt, dass ich die maximale Zuverlässigkeit eines solchen Signals nur über eine hohe intrinsische (innere) Motivation meines Hundes erreichen kann. Mit diesen Gedanken beschäftigt erreichte mich ein paar Tage vor dem diesjährigen Seminar mit Alexandra die Nachricht, dass kurzfristig ein Trainingsplatz mit Pferd frei geworden sei und ob ich Interesse hätte, diesen mit einem Leihpferd des Reiterhofs vor Ort zu belegen. Ich zögerte kurz und überlegte, ob ich das Angebot annehmen sollte, da ich selbst kein Pferd besitze und ich unsicher war, was genau ich lernen wollte, mit einem Pferd als Trainingspartner. Dann siegte mein Vertrauen in Alexandra und ihren Weg Menschen und ihre Pferde durch den Trainingsprozess zu begleiten. Ich brauchte nur noch die richtigen Fragen formulieren, die ich mit Hilfe meines tierischen Trainingspartners erforschen wollte. Doch was wäre die beste Frage???

 

Die Fragen, die mich am meisten interessierten, waren: wie gebe ich meinem Schüler die beste Wahlmöglichkeit in einer Trainingssituation? Wie kann ich mit einem Pferd/Hund spielen und diese gelöste, spielerische Atmosphäre in Lernsituationen aufrecht erhalten, in denen es um das Etablieren von Signalen geht, die im Alltag für das gemeinsame Zusammenleben/ Interagieren wichtig sind? Zudem war mir sonnenklar, dass ich selbst über zu wenige der notwendigen Fähigkeiten verfügte, um mit einem Pferd zu spielen ohne uns gegenseitig durch meine Unerfahrenheit in Gefahr zu bringen.

 

Am Begrüßungsabend besprach ich meine Wünsche mit Alexandra und bat sie mit meinem Leihpferd zu spielen und mir zu zeigen, wie sie solche Trainingseinheiten aufbaut. Unsere Gastgeberin wählte Mogli, ein Pony, für mich aus, und ich freute mich auf unser erstes Training.  Die erste Trainingseinheit bestand im gegenseitigen Kennenlernen von Mogli, Alexandra und mir. Alexandra erklärte mir die Basisübungen „Grown ups are talking, please don‘t interrupt“- ruhiges Nebeneinanderstehen von Mensch und Pferd, ohne dass das Pferd den Menschen bedrängt, weil dieser Futter bei sich trägt, sowie „Walk off casually“- gemeinsames Nebeneinanderhergehen. Diese hatte ich bereits bei den vorausgegangenen Seminaren mit einem menschlichen Trainingspartner üben können, das sollte also mit Mogli kein Problem darstellen.

Mogli ist noch nicht ganz einverstanden mit dieser Trainingseinheit.
Mogli ist noch nicht ganz einverstanden mit dieser Trainingseinheit.

Alexandra übergab mir Moglis Führstrick und ich startete meine erste Pferdeclickertrainingseinheit, die sich schnell als anspruchsvoller als erwartet herausstellte. Während der vorausgegangenen Besprechung mit Alexandra waren mir alle einzelnen Schritte, und deren Reihenfolge, die ich beachten musste, vollkommen klar. Ich sollte „Grown ups“ mehrfach hintereinander abfragen, klicken, belohnen und dann einen Schritt „Walk off causally“ gehen, stehen bleiben, dabei das Signal für „Grown ups“ geben und daraus eine Trainingsschleife bilden um Mogli und mich aufeinander einzustellen. Die Praxis sah aber folgendermaßen aus: wartete ich mit dem Click für „Grown ups“ zu lange, fing Mogli an mich mit der Nase zu schubsen, war ich den ersten Schritt gegangen konnte ich nicht sofort danach wieder ruhig stehen bleiben, weil ich in Gedanken noch über die richtige Reihenfolge der Bewegungen nachdachte, die Teil des Signals „Grown ups“ waren. Das Training war holprig, fühlte sich für mich sehr anstrengend an und auf keinen Fall so, wie ich mit einem Lerner trainieren wollte. Nur wenige Wiederholungen klappten flüssig, mit weichen, fließenden  Bewegungen und gaben mir eine Ahnung davon, wie es sich unser gemeinsames Training anfühlen sollte. Nach wenigen Minuten beendeten wir die Trainingseinheit, Alexandra und ich hatten Moglis und meinen Trainingsstand gesehen. Der nächste Schritt war nun die nächste Trainingseinheit zu planen.

Bevor es soweit war beschäftigten wir uns mit Rope Handling Übungen (Kommunikation mit dem Pferd über den Führstrick) von Mensch zu Mensch. Der enorme Vorteil von Handling Übungen mit einem menschlichen Trainingspartner ist, dass man sofort verbales Feedback bekommt. Man kann fragen, wie sich das "Pferd" gefühlt hat, welche Bewegungsabläufe ihm leicht gefallen sind und wo er Schwierigkeiten hatte, den Impulsen, die ich über den Führstrick gebe, zu folgen. Bei einem erfahrenen Teampartner fühlen sich Nebeneinandergehen, Wendungen und Drehungen ganz leicht an, man folgt den Bewegungen des anderen ähnlich wie bei einem Tanz, verbunden ist man durch den Führstrick des Halfters, den beide Partner in den Händen halten. Wer mehr über das Rope Handling wissen möchte findet viele Informationen auf der deutschen Seite Clickertrainingpferde.com, die von Alexandras Coach Michaela Hempen betrieben wird, oder direkt auf Alexandras Seite Theclickercenter.com

Der zweite Seminartag startete mit Achtsamkeitsübungen und Balanceübungen für uns Menschen. Alexandra hat im Laufe der Jahre ihre ganz persönliche Kombination aus verschiedenen Übungen zur Körperwahrnehmung entwickelt und ich bin immer wieder überrascht, welchen großen Einfluss diese Übungen auf meine Körperwahrnehmung und Balance haben. Nach dem gemeinsamen Mittagessen begannen wir der Reihe nach mit den Pferden zu arbeiten. Jedes Team hatte auf Grundlage der ersten Trainingseinheit Aufgaben ausgewählt, die sie umsetzten wollten. Ich nutzte die Zeit als Zuschauer und versuchte herauszufinden, warum die Übungen, die Alexandra mit den Pferden durchführte, so leicht und harmonisch aussahen.

Als Kind habe ich an Regentagen mit Begeisterung Rätselbilder gelöst. Vielleicht kennt der ein oder andere sie noch. Auf einer Seite ist das Originalbild abgebildet und direkt daneben befindet sich das Bild mit Kleinigkeiten, die verändert wurden. Das Ziel war die angegebene Anzahl der „Fehler“ in möglichst kurzer Zeit zu finden.

 

Ohne bewusst darüber nach zu denken nutzte ich diese spielerisch erworbene Fähigkeit und beobachtete Alexandra. Wie bewegte sie sich? In welche Richtung, in welcher Geschwindigkeit? Wo begann ihre Bewegung? Wo endete sie? Wie reagierte das Pferd darauf? Wie änderte sich Alexandras Bewegung im nächsten Durchgang? Wo positionierte sie sich nach dem Füttern? Mir fiel auf, dass all ihre Bewegungen mit einem minimalen Wechsel ihrer Balance in den Füßen begann, sich diese kleine Veränderungen durch ihren ganzen Körper bis in ihre Hände fortsetzten und im Anschluss diese Änderung in der Bewegung des Pferdes sichtbar wurden. Das Beobachten des Trainings mit den Pferden wurde für mich zum spannenden Spiel. Die Herausforderung war: konnte ich anhand der Balanceveränderungen, der daraus folgenden Positionierung zum Pferd und den über den Führstrick gegebenen Signalen vorhersagen wie sich das Pferd daraufhin verhalten würde? Wo waren die feinen Unterschiede, wenn ein Trainingsdurchgang erfolgreich war und wann reagierte das Pferd nicht mit der erwarteten Bewegung z.B. dem geraden Rückwärtstreten oder einem seitlichen Übertreten? Am Ende des Nachmittags hatte ich jede Menge kleine Details gesehen, die einen großen Einfluss auf die Bewegung des Pferdes hatten und ich hatte gelernt, dass es nicht ausreichte, Alexandras Handbewegungen mit dem Führstrick zu kopieren um erfolgreich zu trainieren.

Schließlich hatten alle Pferde ihr Training absolviert und Alexandra wollte meinen Trainingsplan hören. Nach der Kennenlerneinheit mit Mogli am Vortag war mir klar geworden, dass ich meine Ziele neu formulieren müsste. Mogli hatte bisher wenig Erfahrung als Clickerpferd, sein Repertoire belief sich auf etwa 5-6 Grundübungen. Innerhalb der uns verbleibenden 3 Einheiten wäre die Zeit zu kurz ihm ein breites Repertoire an Übungen beizubringen, die Alexandra als Grundlage für kreatives Spielen mit ihm benötigen würde. Die Erkenntnis, dass es in der Kommunikation auf kleinste Details ankam, um erfolgreich zu trainieren, brachte mich zur Entscheidung, dass ich nicht bereit war eine weitere Übungseinheit mit Mogli zu absolvieren. Ich verfügte noch nicht über die Leichtigkeit in der Bewegung, um meine Signale sanft und bestimmt geben zu können. Wie konnte ich von ihm erwarten, dass er sich mir gegenüber freundlich und sanft verhalten würde? Solange ich so viel meiner Aufmerksamkeit zur Koordination meiner Körpersprache brauchte, würden sich meine Signale holprig und unhöflich für ihn anfühlen.

 

Zum Erstaunen mancher Teilnehmer bat ich Alexandra um eine weitere Einheit Rope handling ohne Pferd. Mein Ziel war: meine Koordination solange zu schulen, bis ich in der Lage wäre erstens: aus meiner Balance heraus die Signale sanft und freundlich über den Führstrick geben zu können und zweitens: mich richtig und fließend bewegen zu können ohne über jede einzelne Bewegung nachdenken zu müssen. Nur so hatte ich die Möglichkeit, Moglis Reaktion auf mein Verhalten lesen zu können und mein Verhalten entsprechend seiner Reaktion anzupassen, um schließlich zu einer gemeinsamen freundlichen Kommunikation zu gelangen. Am Ende der Trainingsstunde hatte ich einen ersten Durchbruch erreicht und freute mich auf den kommenden Tag. Ich brauchte nur das neu gelernte Körpergefühl erneut abzurufen und würde mit Mogli sanft und freundlich kommunizieren können.

 

Wir starteten den neuen Seminartag mit Micro-riding. Beim Micro-riding wird die Körperwahrnehmung, die Regulierung und das Lenken der Atmung geschult. Nie zuvor hatte ich Kontakt damit und wieder einmal mehr war ich beeindruckt, wie sehr kleinste Details einen großen Einfluss auf unsere gesamte Wahrnehmung, unsere Körperbalance und Bewegung haben. Mehr Informationen dazu findet ihr auf Alexandras Webseite [oder in diesem Artikel] .

 

Im Laufe des Nachmittags trainierte ein Mensch-Pferd Team nach dem anderen und die Fortschritte zur ersten Übungseinheit waren deutlich sichtbar. In der Kaffeepause schnippelte ich fleißig Karotten als Vorbereitung für Moglis und mein Training. Heute würden wir sicherlich ebenfalls gute Fortschritte in unserer Kommunikation machen, ich wollte meine neuen Erkenntnisse unbedingt in der Praxis erproben. Als unsere Trainingszeit begann, bat ich Alexandra darum zuerst noch einmal alle geplanten Abläufe mit ihr üben zu dürfen. Ich wollte sicher gehen, dass ich das neu gelernte Körpergefühl wieder genauso gut abrufen konnte wie am Vorabend, als wir unser Training beendet hatten. Wir gingen gemeinsam eine Runde um den Zirkel, herum, aber das Gefühl der Leichtigkeit war noch nicht da. Alexandra gab mir Feedback, wir gingen eine weitere Runde, wieder nichts, meine Bewegungen waren besser als am ersten Trainingstag, aber nicht so fließend, wie ich sie am Vorabend ein ums andere Mal abrufen konnte. Wir gingen Runde um Runde, während Mogli vor der Reithalle ungeduldig auf seinen Einsatz wartete. Nichts- meine Enttäuschung wuchs, ich konnte das Gefühl der Leichtigkeit, das fließen lassen der Bewegungen von den Füßen durch den Körper in die Hände nicht mehr reproduzieren. Schließlich entschieden wir, dass Mogli zurück ins Paddock durfte. So wollte ich nicht mit ihm üben, das war nicht das Beste, was ich ihm als Trainingspartner geben konnte. Er musste nicht als „Trainingsobjekt“ herhalten, wenn mein menschlicher Teampartner mir bereits sagen konnte, dass sich meine Signale noch zu angestrengt und grob anfühlten. Was war geschehen ? Wieso hatte ich über Nacht alles vergessen, was ich zuvor gelernt hatte?

 

Alexandra und ich probierten verschiedene Übungen aus, die mir am Vorabend geholfen hatten das richtige Balancegefühl zu entwickeln. An diesem Abend halfen sie nicht. Der Durchbruch kam, als wir anfingen uns über andere Trainingsaspekte als das Rope Handling zu unterhalten, während wir weiterhin sozusagen nebenbei die Übungen immer und immer wieder wiederholten. Einmal führte Alexandra mich, dann wechselten wir und ich führte sie. In dem Moment in dem ich aufhörte intensiv darüber nachzudenken wie ich es vorher geschafft hatte mich in Balance zu bewegen, fing mein Körper an sich auf Alexandras Bewegungen beim Gehen zu synchronisieren. Schließlich hatte sich mein Körper das Bewegungsmuster eingeprägt, ich musste nicht mehr angestrengt darüber nachdenken. Das Unterbewusstsein steuerte meine Bewegungen, die täglichen Balanceübungen, die wir mit Alexandra machten, zeigten Wirkung und ich konnte mit ihr in Balance gehen, Wendungen und Drehungen einleiten und dabei unseren gemeinsamen Rhythmus beibehalten. Alexandra riet mir, die Übung direkt mit einem weiteren Trainingspartner zu wiederholen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass es bei jedem neuen Trainingspartner eine Phase des Kennenlernens und Synchronisierens gibt, bevor man zum sogenannten „Flow“, dem gemeinsamen harmonischen Trainieren kommt. Diesen kannte ich vom Training mit den Hunden, wo es mir leicht fällt den Flow mit einem Hund zu finden. Ihn bei einer vollkommen neuen Aufgabe zu finden, bei der neue Bewegungsabläufe benötigt werden, die teilweise ganz gegensätzlich zu automatisierten Bewegungsmustern sind, die ich durch das Hundetraining habe, war ungleich schwerer. Wie mochte es manchmal meinen Kunden beim Training mit ihren Hunden gehen, wenn sie komplexe Bewegungsmuster abrufen sollten, um mit dem Hund eine bestimmte Übung zu trainieren?

 

Wie auf allen Seminaren mit Alexandra vergingen die Tage viel zu schnell. Der letzte Trainingstag war gekommen und Alexandra schlug vor an diesem Tag mit Mogli und mir zu beginnen. Wieder schnippelte ich Karotten, wieder war ich optimistisch, es diesmal zu schaffen mit ihm eine gute Übungseinheit für uns beide zu verbringen. Bevor wir ihn aus dem Paddock holten bat ich eine Freundin, die ebenfalls am Seminar teilnahm, mein Trainingspartner zu sein und mit mir die Reihenfolge der geplanten Übungen zu wiederholen. Kurz standen wir uns in der Halle gegenüber, in Gedanken ging ich die Balance und Atemübungen durch, die Alexandra uns in den vergangenen Tagen beigebracht hatte, dann starteten wir die Übungen auf dem Zirkel. Es fühlte sich nach wenigen Schritten leicht und harmonisch an, so wie ich am Vorabend mit meinem Trainingspartner geendet hatte. Ich war bereit für die Kommunikation und ein Spiel mit Mogli. Unser Spiel würde heißen: kennst Du das Signal? Kannst Du anhalten, wenn ich anhalte und dir „Grown ups“ signalisiere? Kannst Du los gehen, wenn ich Dir das Signal zum losgehen gebe?

Mogli gibt sein Einverständnis zu den Trainingsfortschritten, die sich einstellten, während er auf der Weide war.
Mogli gibt sein Einverständnis zu den Trainingsfortschritten, die sich einstellten, während er auf der Weide war.

Wir holten Mogli in die Reithalle und unser Spiel begann. Von Beginn an fühlte ich mich sicher bei dem was ich tat. Ich gab das Signal für „Grown ups“, wartete und beobachtete seine Reaktion, klickte und fütterte ihn für die richtige Reaktion auf meine Anfrage. Ich gab das Signal „Walk off casually“ und beobachtete seine Reaktion, veränderte minimal meine Körpersprache, oder ging 1-2 Schritte mit ihm, bevor ich wieder anhielt und „Growns ups“ signalisierte. Wir entwickelten eine gemeinsame Kommunikation, einen gemeinsamen Rhythmus. Mein Fokus lag auf seinen Reaktionen auf die Signale, die ich ihm gab, ich probierte kleine Veränderungen aus, nahm Alexandras Anleitungen wahr und konnte es direkt umsetzen. So sollte sich Training anfühlen. Natürlich war ich über Nacht nicht zu einem Profitrainier mutiert und es gab Missverständnisse zwischen Mogli und mir. Diese waren hilfreiche Informationen für mich, welches meine nächsten Trainingsschritte sein würden, was ich beim Handling mit ihm üben müsste und was er lernen müsste, wenn wir weiter zusammen trainieren würden. Alles in allem absolvierten wir gemeinsam eine erfolgreiche Trainingseinheit, die Alexandra und mir wertvolle Informationen darüber lieferte, welches unsere nächsten Trainingsaufgaben sein würden. Die Übungen fühlten sich die meiste Zeit leicht und spielerisch an, so wie ich mir gutes Training vorstelle. Ich fragte Mogli ob er mein Signal verstand und er antwortete mir durch sein Verhalten. Es war eine harmonische Kommunikation zwischen zwei Tanzanfängern und ich fand spielerisch die Antworten auf meine Fragen, die mich in den vorangegangenen Wochen so sehr beschäftigt hatten. 

 

Danke Alexandra, dass Du für mich und Mogli den sicheren Rahmen geschaffen hast den wir brauchten um ein gemeinsames Spiel zu entwickeln!

 

Was ich in diesen Trainingstagen über das Spielen gelernt habe?

 

  • Spielen ist Kommunikation.
  • Spielen braucht Regeln und einen sicheren Rahmen innerhalb dessen sich die beiden Spielpartner bewegen. Die Sicherheit der Spieler hat oberste Priorität.
  • Sicheres Spiel braucht als Basis eine gemeinsame Kommunikation der Spieler.
  • Spielen braucht Zuverlässigkeit und tiefes Vertrauen zwischen den Spielern.
  • Spielen ist Leichtigkeit und Freude, man kann Spiel nicht mit Willenskraft erzwingen.
  • Spiel beginnt, wenn es angepasst ist an die Fähigkeiten aller Spieler und endet bei Unter- oder Überforderung.
  • Es sind die Feinheiten, die kleinen Details, die darüber entscheiden ob wir gemeinsam spielen oder etwas erarbeiten.
  • Im Spiel gibt es keine Fehler, nur Variationen des Spiels.
  • Spielen erfordert ein offenen Geist und innere Balance um sich auf den Mitspieler einzustellen, seine Kommunikation anzunehmen und sich gemeinsam weiterzuentwickeln.
  • Jeder kann spielen, wenn er bereit ist sich auf seinen Mitspieler und die notwendigen Spielregeln einzulassen. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0